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Resilienz. Trend? Modeerscheinung?

„Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.“ (Buddha)

Trend, Modeerscheinung?

Die Fähigkeit, auf herausfordernde und belastende Lebenssituationen flexibel zu reagieren, wurde bereits in den 1950er Jahren mit dem Begriff „Resilienz“ beschrieben. Gemeint war das "Stehaufmännchen-Phänomen". Seitdem ist viel Zeit vergangen. Mittlerweile gibt es unzählige Forschungsprojekte, Studien, Literatur und sogar Resilienz-Zentren.

Der „Trend“ ist ungebrochen.

Kein Wunder, leben wir doch in einer sich schnell verändernden Zeit. Viele Menschen sehnen sich nach Ausgeglichenheit, weniger Belastung, Stabilität, innerer Ruhe. Daher finden die Themen Resilienz und mentale Stärke immer mehr Beachtung und Bedeutung - gerade auch im Zusammenhang mit Stress- und Burnout Prävention.

 

Das Immunsystem der Seele.

Resilienz wird heute als psychische und körperliche Widerstandsfähigkeit im Umgang mit Belastungen und in schwierigen Situationen oder Lebensphasen definiert.

 

Niemand ist immun gegen Widrigkeiten des Lebens!

Stress, Druck, Konflikte können auch den Stärksten niederschmettern. „Das Leben ist eine Gratwanderung zwischen allen Formen der Verletzlichkeit“, sagt der französische Neuropsychiater Boris Cyrulnik, der seit vielen Jahren auf dem Gebiet der Resilienz forscht. Und doch ist es eine menschliche Fähigkeit Lebenskrisen zu bewältigen.

 

Im Grunde besitzen wir viel mehr innere Stärke, als wir vielleicht meinen. Aufgrund prägender Erlebnisse, Gewohnheiten und anderer Eindrücke haben sich nur Denk- und Handlungsmuster eingeprägt, die für unsere Widerstandskraft nicht sehr förderlich sind. Wir agieren, reagieren, kommunizieren somit aus einem bewusst und unbewusst antrainierten Automatismus heraus. Wir reflektieren zu wenig darauf, welche inneren und äußeren schützenden Faktoren uns helfen können und wie wir eigene Ressourcen aktivieren, um uns nicht schon von Kleinigkeiten aus der Bahn werfen zu lassen.


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Resiliente Menschen weisen bestimmte Persönlichkeitsmerkmale auf.
Resiliente Menschen weisen bestimmte Persönlichkeitsmerkmale auf.

Innere Stärke durch Potentialentfaltung!

Die Forschung hat eine Reihe von Persönlichkeitsmerkmalen herausgearbeitet, welche die innere Kraft eines Menschen stärken. Resilienz bedeutet nicht, alles an sich abprallen zu lassen, sondern sich wie ein Bambus, auch in stürmischen Zeiten im Wind zu biegen, anstatt zu brechen. Flexibel sein, beweglich bleiben, zugleich verwurzelt und standhaft.

Ist der Mensch flexibel und anpassungsfähig, kann er im Umgang mit Stress und Belastungen auf eine Vielzahl von Reaktionsweisen zurückgreifen und mit einer Krise selbstwirksamer umgehen.

 

Die acht Resilienzfaktoren (nach E.G. Amann) Optimismus, Akzeptanz, Selbstverantwortung, Lösungsorientierung, Selbstfürsorge, Beziehungs- und Zukunftsgestaltung, Improvisationsvermögen stehen für Merkmale, hinter denen sich weitere Einstellungen, Haltungen, aber auch Fähigkeiten und Eigenschaften wiederfinden, die einen Menschen dazu befähigen, mit den Stürmen des Alltags besser umzugehen.

 

Resilienz ist aufbaubar. Veränderungsprozesse im menschlichen Gehirn sind bis ins hohe Alter möglich, wenn Menschen die Gelegenheit haben, positive Erfahrungen zu machen. Ein gut gepflegter Fundus an (mentalen) Bewältigungsstrategien kann helfen, wieder (schneller) ins Gleichgewicht zu kommen.

 

Eine Standortbestimmung der eigenen Resilienz klärt:

  • Vertrauen in eigene Stärken und Ressourcen entwickeln.
  • Das eigene Lebens-Balance Modell identifizieren, um gesund zu bleiben.
  • Verhaltensmuster unter Stress und Druck identifizieren - Bewältigungsstrategien einsetzen.
  • Eigene Bedürfnisse und Lebensziele erkennen - realistische Ziele setzen.
  • Love it, change it or leave it - Veränderungen als Teil des Lebens akzeptieren.
  • Die eigenen inneren Antreiber kennen und lieben lernen - diese ins Gleichgewicht bringen.
  • Ja sagen zum Nein sagen - einen Umgang mit Grenzen finden.
  • Sich Klarheit über die eigenen Werte verschaffen - sich danach ausrichten und Wertekonflikte vermeiden.
  • Eigeninitiative zeigen - Selbstverantwortung übernehmen statt Schuldzuweisungen.

Sich mit seiner eigenen Resilienz auseinanderzusetzen bedeutet, sich selber besser kennenlernen und Potentiale entdecken.

 

Du hast Fragen oder brauchst weitere Informationen? Als dipl. Resilienz Trainerin kann ich mit Tipps gerne unterstützen.

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